Eher selten kommt Silberbesteck mit den Stempeln 900 oder 925 (Sterlingsilber) vor. Bei sehr altem Tafelsilber ist oft gar kein Stempel zu sehen, oder nur ein Halbmond und eine Krone weisen auf echtes Silber hin, ohne weitere Reinheitsangabe.
Selten finden sich auf altem Silberbesteck Punzierungen in „Lot“. 16 Lot entspricht einem Feingehalt von 1000/1000, also Feinsilber (reines Silber). Silber mit der Angabe 15 Lot entspricht einer Reinheit von 937,5/000. Silber mit einer Punzierung 14 Lot entspricht 875/000. Silber mit 13 Lot gestempelt, hat einen Reinheitsgehalt von 812,5/000 Tausendsteln und Silber 12 Lot entspricht einem Feingehalt von 750/000 Tausendsteln.
Bei altem Silberbesteck aus Russland findet man zum Beispiel auch den Feingehaltsstempel 84. Hierbei handelt es sich um Reinheitsangabe des Silbers in Zolotnik. Silber mit dem Stempel 56 entspricht einem Feingehalt von 585/000 Tausendsteln. Silberbesteck mit dem Punzzeichen 75 steht dann für eine Reinheit von 750/000 Ag. Der Stempel 84 entspricht 875/000er Silber, 92 für einen Feingehalt von 958 und die 96 entspricht einem Feingehalt von 1000/000, als reines Silber (Feinsilber).
Unter dem Begriff Silbergerät versteht man eben Geräte, wie zum Beispiel: Teller, Platzteller, Schalen, Kaffee- und Teekannen, Kezenleuchter, etc. Die Punzierungen (Stempel), die man auf Silbergerät findet, entsprechen den oben beschriebenen Punzzeichen auf Silberbesteck.
Die folgenden zwei Bilder zeigen Messer, deren silberne Hefte entfernt wurden. Zum Auskitten der Klingen werden die Messer mit einem Brenner erhitzt, bis der Kitt schmilzt und samt Klinge aus dem silbernen Messerheft heraus fällt. Manchmal sind die Messerhefte anstatt mit Kitt, mit Sand ausgefüllt und die Klingen mit Lötzinn befestigt.